KLANGRÄUME ERÖFFNEN

Enter the Void - Peter Cusack and His Field Recording Projects

Jens Heitjohann (Leipzig)
Since the 1990s Peter Cusack has been working on projects about mapping by acoustical means. In "Favourite London Sounds" he started with the urban landscape of the British capital by taping sounds, which Londoners had labelled as their most favourite ones (http://favouritesounds.org). After publishing a CD, the collection became starting point for a google maps tool which allows the visitor to listen to places, listed on the map. The project deals with the relationship between sounds and places, the sounds' mediality and raises questions about the possibilities of field recordings as an archiving tool. Other projects in non-urban areas, broadened the perspective to ecological, ethnographical, anthropological and political as well as sociological issues. One of these projects, named "Sounds from dangerous places", was the starting point for an interview with Peter Cusack on February 7th 2012.

Weiße Bänke, schwarze Wasser

Patrick Franke (Leipzig)
Im Jahr 1998 bezeichnete Bernie Krause "the combined sound that whole groups of living organisms produce in any given biome" als Biophonie (Kraus 1998). Zwei oder drei Jahre nachdem ich mittels Phonographie und Noise Music versucht hatte, mit von Menschen gemachtem Lärm einen Umgang zu finden (Anthrophonie?), wandte ich mich den Geräuschen der natürlichen Welt zu. Mit Chris Watsons "Outside the Circle of Fire" (Watson 2008) fand ich euphorische Bestätigung, dass pure (nicht collagierte) Biophonien ästhetische Stärke haben können. Angetrieben von dem Gedanken Jakob Johann von Uexkülls (von Uexküll 1934), dass jede Spezies oder sogar jedes Individuum eine ihm eigene Umwelt hat, bin ich bestrebt, klassische Wahrnehmungstraditionen (Anthropozentrik) hinter mir zu lassen um Einblicke in die Sicht-, Hör- und Lebensweisen anderer Spezies zu erlangen.

Dazwischen und danach

Julia Krause (Leipzig)
Audiospaziergänge sprechen dem Rezipienten eine besondere Rolle zu – erscheinen sie doch nur durch ihn und mit ihm. So kann von einem Audiospaziergang auch keine allgemeingültige oder repräsentative Darstellung existieren. Daher stellt sich gerade für diese Aufführungsform die Frage nach den Möglichkeiten der Dokumentation und Archivierung. „Dazwischen und Danach“ untersucht die Form des Audiospaziergangs an sich und exemplifiziert sie anhand des Audiospaziergangs „Des Schmetterlings zweifelnder Flügel“. Die Fragen nach der Dokumentation und Darstellung werden in der Form des Artikels und seiner Rezeption durch den Leser fortgeführt und auf diese Weise selbst in den Dokumentationsprozess eingebunden.