ZUSAMMENSTELLEN, ZUR ANSICHT BRINGEN

Slow Production

Christine Peters (Frankfurt/M.)
Viele zeitgenössische Institutionen (Theater, Festivals, Biennalen, Kunsthallen, Museen, etc.) haben sich seit Mitte der 1990er Jahre wieder verstärkt experimentellen Formen zugewandt, sowie einen Theorie und Praxis verzahnten Diskurs gefördert. Wie aber sieht es in der Realität mit einer kontinuierlichen Programmarbeit in diesem Bereich aus? Gehören diese Formate und programmatischen Überschriften lediglich zu einer aufgeklärten Gesellschaft des Spektakels, die nach mehr Abwechslung verlangt oder existieren substantielle und kulturpolitische Langzeitperspektiven?

IN TRANSIT

André Lepecki (New York) & Silke Bake (Berlin)
Im Jahr 2002 fand die erste Ausgabe statt. Seither kamen immer im Frühsommer Tänzer und Choreographen, Philosophen und Studenten, Fachpublikum und Zufallsbesucher, Akademiker und Filmemacher im Berliner Haus der Kulturen der Welt zusammen, um urbane Kulturen, traditionelle Aufführungspraxis, Party und Denklabor zu erleben und selbst zu erfinden. Das Festival IN TRANSIT handelt davon, wie Performance entsteht, welche kulturellen, historischen, soziologischen Kräfte dabei wirksam sind und wie man über das Besondere im globalen Einerlei angemessen sprechen kann. Die vorerst letzte Ausgabe fand unter der künstlerischen Leitung von André Lepecki und Silke Bake im Juni 2009 statt. In zwei Textbeiträgen von Lepecki und Bake wird das Projekt IN TRANSIT im Nachtrag zur zweiten Ausgabe bilanziert.

Erkenntnis durch Visualisierung

Gabriele Blome (Köln)
Visualisierungen bilden Zugänge und vermitteln Ansichten des in einem digitalen Archiv gesammelten Materials oder der sich in seinen Metadaten akkumulierenden Informationen und Strukturen. In den graphischen Darstellungen kondensieren umfangreiche Datenlisten und komplexe Relationen zu schnell erfassbaren Modellen und Metaphern, die es dem Betrachter ermöglichen, daraus Informationen, Fragestellungen oder gar Erkenntnisse abzuleiten. Diese Sichtbarmachung ist notwendigerweise mit Selektion und Interpretation von Daten sowie Formalisierungs- und Abstraktionsprozessen verbunden. Im Ergebnis kann jedoch das Sichtbare wie das Unsichtbare den Erkenntnisprozess gleichermaßen beeinflussen. Anhand zweier Visualisierungsansätze zum Prix Ars Electronica wird dieses der Visualisierung inhärente Dilemma des Verbergens im Zeigen untersucht und im Hinblick auf die Konsequenzen für die Nutzung von Visualisierungen als Instrumentarium für die Wissensproduktion hinterfragt. Der Beitrag erscheint hier im September.

Scenes of Constant Creation

Oliver Klimpel (London/Leipzig)
Design is reemerging again as an active system of enquiry for cultural production with a wide ranging set of methods - not only to address short-term formal problems and limited functions, but as a discipline that is uniquely placed in its relations to other fields of visual culture, special settings and textual production. A new generation of designers are currently reassessing the positions within graphics, product design and architecture and picking up loose ends of progressive historic developments.