#1 Editorial

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Willkommen zur ersten Ausgabe des e-Journals
MAP - Media | Archive | Performance

 

MAP #1  Beweglicher Zugang™ - Eine Eröffnung



Durch neuere Arbeiten und Ausstellungen zur Geschichte der Performance-Kunst sind die Vorstellungen von den Archiv(en) der Aufführungskünste in Bewegung geraten. Die zeitliche Ferne und das zeitgenössische Interesse an künstlerischen Performances hat die Frage nach Materialien und Dokumenten, nach Spuren und Aufzeichnungen sowie deren medialem Charakter deutlich hervortreten lassen. Worauf kann sich eine aktuelle Aneignung in Kunst, Wissenschaft und Populärkultur beziehen? Das ist eine unserer Ausgangsfragen.

Beweglichkeit, ein beweglicher Zugang wäre eine zentrale Bedingung für eine offene Art der Wissensaneignung, die das verstreute Potential von Akteuren unterschiedlicher Felder vernetzen kann. Wie ist ein solcher beweglicher Zugang zu realisieren?

Die folgenden Beiträge zur ersten Ausgabe von MAP bewegen sich von verschiedenen thematischen und methodischen Ausgangspunkten auf diese Fragen zu und versuchen, einzelne Aspekte genauer einzukreisen. Fürs Erste haben wir die Beiträge in vier Kapitel zusammengefasst:

I. Bewegung+Archiv

– die hier versammelten Beiträge stellen Fragen an die Konstitution und Arbeitsweisen von Tanz-Archiven auf der Basis des ephemeren Charakters ihres Sammelobjekts (F.A.Cramer); sie handeln von den Bewegungen bei der künstlerischen Arbeit am Archiv (B.Mangolte) und sie stellen den Zusammenhang zu einem medienarchäologisch fundierten Bewegungsbegriff her (W.Ernst).

II. Archiv_Praxis

zeigt an verschiedenen Beispielen, wie man im Kontext ästhetisch-politischer (B.Clausen), medientheoretischer (B.Büscher) und soziologischer Fragestellungen (B.v.Bismarck) aktuelle Lesarten von Archiv+Geschichte/n in der genauen Betrachtung und Kontextualisierung ihrer Artefakte entwickeln kann. Schließlich werden ein aktuelles Archivprojekt und seine performative Präsentation vorgestellt (F.Feigl/O.Wagner).

III. Künstlerische Praxis als Forschung

versammelt Beiträge unterschiedlicher medialer Formate, die sich dem Archiv künstlerisch widmen, sowohl in der Auseinandersetzung mit historischen Wegmarken (W.Nijinski, Allan Kaprow, Pupilija) wie mit der Frage der archivarischen Darstellbarkeit eigener künstlerischer Projekte (deufert+plischke).

IV. Digitale Archiv-Szenarien

zeigt neue Aspekte des Archivierens anhand von Spielszenarien und im alltäglichen Umgang mit Youtube (M.Wagner) wie auch die Strategien zum Aufbau von Online-Datenbanken und -Archiven (G.Blome).

Schließlich eröffnen die Überlegungen zum performativen Schreiben in elektronischen Umgebungen eine Reflexion über den Status und die zukünftigen Vorgehensweisen unseres Projekts selbst (W.D.Ernst).

Die Ausgabe versteht sich als work in progress – insofern werden die Beiträge in den nächsten Wochen ergänzt werden und sie werden von uns in wechselnden An- und Zuordnungen präsentiert, so dass sich andere Beziehungen zwischen ihnen ergeben können als die aktuelle Kapiteleinteilung vorgibt.

Zuletzt müssen wir auf zwei Dinge aufmerksam machen, die uns zumindest als Fragen bewusst sind, aber noch nicht gelöst werden konnten:

Auch wir haben das Problem der Bildrechte in Internetveröffentlichungen nicht lösen können. Aus diesem Grund erscheinen zumindest zwei Beiträge nicht mit den dafür vorgesehenen Abbildungen (B.Clausen, B.v.Bismarck). Wir hoffen, dass sich in Zusammenarbeit mit ähnlich gelagerten Projekten an der Lösung dieses Problems noch arbeiten lässt.

Wir haben keine einheitliche Regelung für den Gebrauch männlicher und weiblicher Substantiva vorgesehen – insofern schließt, wo es von den Autorinnen und Autoren so gehandhabt wurde, die männliche Form die weibliche implizit ein.

Die langzeitarchivierbaren PDF/A-Download-Versionen der Beiträge werden wir bis zum 20. März 09 noch einstellen. ( PDF/A-1 bei Wikipedia)

An dieser Stelle wollen wir zukünftig über die weitere Entwicklung des Projektes und der aktuellen e-Journal-Ausgabe berichten. Sollten Sie darüber regelmäßig informiert werden wollen, senden Sie uns bitte eine kurze eMail mit dem Betreff "Newsletter" an >>

mail(at)perfomap.de

 

Wir hoffen auf Ihre / Eure Reaktionen, Anregungen
und weiterführenden Überlegungen.

Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, Thomas Bitterlich, René Damm

 

Januar 2009
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